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Einsatz digitaler Medien an Schulen trotz Corona noch immer nicht alltäglich
Einsatz digitaler Medien an Schulen trotz Corona noch immer nicht alltäglich / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Einsatz digitaler Medien an Schulen trotz Corona noch immer nicht alltäglich

Einer Studie zufolge ist der Einsatz digitaler Medien an deutschen Schulen auch nach der Coronakrise noch immer nicht alltäglich. Wie die Deutsche-Telekom-Stiftung am Donnerstag in Berlin mitteilte, gab ein Drittel der befragten Kinder und Jugendlichen in einer zugehörigen Befragung an, dass ihr Schulunterricht wieder genau so stattfinde wie vor der Pandemie. 44 Prozent berichteten, dass es derzeit nur noch "einige digitale Angebote" an ihren Schulen gebe.

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Die Stiftung erklärte, die Ausstattung der Schulen mit digitaler Technik habe sich in der Zwischenzeit zwar "spürbar verbessert", allerdings sei deren Einsatz "längst noch nicht Alltag". Deren Vorsitzender Thomas de Maizière kritisierte dies bei der Vorstellung der Studienergebnisse. Es sei "bedauerlich, dass die positiven Impulse aus der Coronakrise das Lernen offenbar nicht dauerhaft beeinflusst haben", teilte er mit.

Ein positives Bild zeichnete die Untersuchung von den Bemühungen zur Schließung von Lernlücken nach der Coronakrise an Schulen. Inzwischen berichten demnach nur noch zwölf Prozent der befragten Schülerinnen und Schülern von deutlichen Lernrückständen. Bei einer Vorläuferbefragung im vergangenen Jahr waren es noch 27 Prozent. Sorgen wegen Lernlücken machen sich aktuell nur noch 17 Prozent von ihnen - statt 38 Prozent im Vorjahr.

Zudem berichteten 63 Prozent der befragten Eltern von Aufholangeboten an der Schule ihres Kinds. Lediglich 16 Prozent gaben an, es habe diese dort nicht gegeben. Nach Angaben der Kinder und Jugendlichen erstreckte sich die Bandbreite dabei von Zusatzaufgaben zum häuslichen Selbstlernen über Vorbereitungsangebote für Prüfungen bis hin zu Förderunterricht und Arbeitsgruppen.

Während der Hochphasen der globalen Coronapandemie war der Schulbetrieb in den vergangenen beiden Jahren über längere Zeit stark beeinträchtigt. Die Schulen waren teils komplett geschlossen und hatten auf digitalen Fern- und Heimunterricht umgestellt. Bund und Länder legten anschließend Aufholprogramme auf, um sich abzeichnende Lernlücken wieder zu schließen.

Die Wirksamkeit der Aufholangebote wird laut Studie von Kindern und deren Eltern überwiegend positiv gesehen. 22 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler stuften diese als sehr hilfreich ein, 64 Prozent als "etwas" hilfreich. Von den Eltern werteten 31 Prozent die Maßnahmen als sehr hilfreich, 59 Prozent als "etwas" hilfreich, berichtete die Stiftung.

Mit Blick auf den Einsatz digitaler Unterrichtsformen rief de Maizière dazu auf, in der Pandemie erlernten "positive Impulse" nun "nachhaltig zu verankern". Viele junge Menschen hätten in der Zeit der Schulschließungen und des Wechselunterrichts einen geübteren Umgang mit digitalen Medien, bessere Selbstorganisation und mehr Eigenständigkeit beim Lernen erworben.

Die Studie der Telekom-Stiftung ist die insgesamt dritte ihrer Art und basiert auf einer Befragung von etwa tausend Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen zehn und 16 Jahren sowie 500 Eltern. Damit beauftragt war das Institut für Demoskopie Allensbach. Die Umfrage lief in diesem Herbst.

Unabhängig davon veröffentlichte das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Donnerstag eine Analyse, derzufolge die Themen Digitalisierung und Medienkompetenz noch nicht flächendeckend in der Lehrerausbildung in Deutschland verankert seien.

So sei das Thema Digitalisierung etwa nur an jeder zweiten Hochschule, die Gymnasiallehrkräfte ausbilde, bereits ein Pflichtbestandteil in deren Studium, hieß es in deren aktuellem Monitor zur Lehrerbildung. Die Politik müsse einschreiten und dies verändern.

F.Maes--RTC