Anklage: Karlsruher soll Pay-TV gestreamt und 540.000 Euro eingenommen haben
Ein Mann aus Karlsruhe soll 540.000 Euro eingenommen haben, indem er anderen Menschen Pay-TV-Programme illegalerweise zur Verfügung stellte. Die Generalstaatsanwaltschaft der baden-württembergischen Stadt erhob gegen den 36-Jährigen Anklage wegen Urheberrechtsverletzung, Computerbetrugs und Geldwäsche, wie sie am Mittwoch mitteilte. Der Angeschuldigte soll zudem mehr als eine Million Euro aus Kryptowährungen, die mutmaßlich aus Straftaten stammten, in Euro getauscht haben.
Das Geld habe er auf sein privates Konto eingezahlt, um damit eine Luxusimmobilie im Ausland zu kaufen, erklärten die Ermittler. Der Bank habe er gesagt, dass die Kryptowährungen legale Spekulationsgewinne seien.
Den illegalen Empfang der Fernsehprogramme ermöglichte der Mann seinen Kunden den Angaben zufolge, indem er das Signal entschlüsselte und als Stream zur Verfügung stellte oder indem er einen digitalen Schlüssel zur Decodierung des Signals herausgab.
Er habe Abonnements mit unterschiedlicher Laufzeit angeboten. Die Kunden hätten entweder über PayPal oder in Kryptowährungen zahlen können. Den Pay-TV-Sendern sei so ein Schaden in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro durch entgangene Abonnements entstanden.
Der 36-Jährige war Ende Mai festgenommen worden und saß bis Ende Oktober in Untersuchungshaft. Dann wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Über die Zulassung der Anklage und den Beginn des Hauptverfahrens entscheidet nun das Landgericht Mannheim.
J.Gustafsson--RTC