Fachgesellschaft want vor schlechterer Patientenversorgung wegen Bürokratie
Unfallchirurgen und Orthopäden haben vor einer Verschlechterung der Patientenversorgung durch Bürokratie und Personalmangel gewarnt. Die mangelhafte Digitalisierung raube Zeit für Patienten, teilte die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) am Mittwoch in Berlin mit. "Empathie und Zeit sind nicht durch Organisation zu ersetzen", erklärte DGOU-Generalsekretär Bernd Kladny. Er forderte, Über- und Fehlregulierungen abzubauen.
Die Facharztausbildung zum Orthopäden und Unfallchirurgen daure sechs Jahre und könne trotzdem kaum die Breite des Fachs abbilden. "Hier gilt es, den enormen Zeit- und Personalaufwand der Weiterbildung adäquat abzubilden", forderte Kladny.
DGOU-Vizegeneralsekretär Dietmar Pennig beklagte zudem, eine neue EU-Medizinprodukteverordnung erschwere eine sinnvolle Versorgung mit Implantaten. "Schon bald können bewährte Endoprothesen, Nägel und Platten ganz vom Markt verschwinden", erklärte er.
Die Versorgung von Patienten mit Gelenkersatz könne nicht mehr auf dem bisherigen Niveau erfolgen. Operateure müssten dadurch andere Implantate verwenden als bisher, erklärte Pennig. Der Verband forderte eine Nachbesserung bei der Umsetzung der Verordnung.
W.Janssens--RTC