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"Everything Everywhere" und "Im Westen nichts Neues" triumphieren bei Oscars
"Everything Everywhere" und "Im Westen nichts Neues" triumphieren bei Oscars / Foto: Frederic J. Brown - AFP

"Everything Everywhere" und "Im Westen nichts Neues" triumphieren bei Oscars

Das Science-Fiction-Abenteuer "Everything Everywhere All at Once" und das deutsche Weltkriegsdrama "Im Westen nichts Neues" sind die großen Sieger bei den diesjährigen Oscars. "Everything Everywhere" räumte bei der Oscar-Gala in Hollywood am Sonntagabend (Ortszeit) sieben Oscars ab, darunter den Hauptpreis für den besten Film. "Im Westen nichts Neues" von Regisseur Edward Berger schrieb mit vier Oscars deutsche Kinogeschichte und gewann unter anderem den Preis für den besten internationalen Film.

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Der von Kritikern hochgelobte Publikums-Hit "Everything Everywhere" war mit elf Nominierungen als Top-Favorit in das Oscar-Rennen gegangen, dicht gefolgt von "Im Westen nichts Neues" mit neun Nominierungen. Der Film der Regisseure Daniel Kwan und Daniel Scheinert, eine wilde Mischung aus Science Fiction, Komödie, Satire und Kampffilm, gewann bei den 95. Academy Awards dann unter anderem in der Königskategorie bester Film sowie den Oscar für die beste Regie.

Die aus Malaysia stammende Michelle Yeoh, die in dem Film als Chefin eines Waschsalons plötzlich in ein Multiversum aus Parallelwelten katapultiert wird, gewann als erste asiatische Schauspieler den Oscar für die beste Hauptdarstellerin. Jamie Lee Curtis wurde als beste Nebendarstellerin geehrt und gewann damit den ersten Oscar ihrer Karriere, Ke Huy Quan wurde als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Weitere goldene Statuen gewann "Everything Everywhere" für das beste Originaldrehbuch und den besten Schnitt.

"Danke an die (Oscar-)Akademie, hier wird Geschichte geschrieben", sagte Yeoh in ihrer Dankesrede im Dolby Theatre in Hollywood. "Ladies, lasst euch von niemandem sagen, dass eure besten Zeiten hinter euch sind", fügte die 60-Jährige hinzu. Den Oscar als bester Hauptdarsteller gewann Brendan Fraser für seine Darstellung eines stark übergewichtigen Lehrers in dem Drama "The Whale".

Mit vier Oscars war "Im Westen nichts Neues" nach "Everything Everywhere" der Film mit den meisten Auszeichnungen. Die Netflix-Produktion verpasste zwar die Chance, als erster deutscher Beitrag der Geschichte den Hauptpreis für den besten Film zu gewinnen. Die Neuverfilmung des gleichnamigen Antikriegsromans von Erich Maria Remarque gewann aber mehr Oscars als je ein deutscher Film zuvor.

"Im Westen nichts Neues" wurde als bester internationaler Film, für die beste Kamera, das beste Szenenbild und die beste Filmmusik ausgezeichnet. "Das bedeutet uns so viel", sagte Regisseur Berger, als er den Auslands-Oscar entgegennahm.

Mit dem Drama über deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg gewann zum vierten Mal ein deutscher Beitrag den Oscar für den besten internationalen Film. Bislang gewonnen hatten den Auslands-Oscar die Roman-Verfilmung "Die Blechtrommel" von Volker Schlöndorff im Jahr 1980, das Emigranten-Drama "Nirgendwo in Afrika" von Caroline Link im Jahr 2003 sowie das Stasi-Drama "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck im Jahr 2007.

Bei der diesjährigen Oscar-Gala traten unter anderem die Sängerinnen Lady Gaga und Rihanna auf. Lenny Kravitz sang, als an verstorbene Filmschaffende erinnert wurde.

Durch die Preisverleihung führte der Late-Night-Show-Moderator Jimmy Kimmel - und der ging wie erwartet ohne Umschweife auf den großen Aufreger der vergangenen Oscar-Verleihung ein: den Angriff von Schauspielstar Will Smith auf den Komiker Chris Rock. "Wenn irgendjemand in diesem Theater während der Show eine Gewalttat verübt - dann gewinnt er den Oscar für den besten Hauptdarsteller und darf eine 19-minütige Rede halten", witzelte Kimmel.

Smith hatte Rock im vergangenen Jahr mitten auf der Bühne eine harte Ohrfeige verpasst, nachdem der Komiker einen Witz über Smiths unter Haarausfall leidende Ehefrau Jada Pinkett Smith gemacht hatte. Der Hollywood-Star wurde kurz darauf mit dem Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in dem Tennis-Film "King Richard" ausgezeichnet und durfte trotz seiner Attacke seine Dankesrede halten. Er wurde später für zehn Jahre von allen Oscar-Veranstaltungen verbannt.

Jensen--RTC