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UN-Jahresbericht: Gewalt gegen Kinder in bewaffneten Konflikten auf Höchststand
UN-Jahresbericht: Gewalt gegen Kinder in bewaffneten Konflikten auf Höchststand / Foto: Bashar TALEB - AFP/Archiv

UN-Jahresbericht: Gewalt gegen Kinder in bewaffneten Konflikten auf Höchststand

Unter anderem wegen des Gaza-Kriegs hat Gewalt gegen Kinder in bewaffneten Konflikten laut einem noch unveröffentlichten UN-Bericht 2023 einen neuen Rekordstand erreicht. Der UN-Jahresbericht "Kinder in bewaffneten Konflikten", der der Nachrichtenagentur AFP vor seiner für Donnerstag geplanten Veröffentlichung vorlag, prangert unter anderem das Vorgehen der radikalislamischen Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad sowie der israelischen Armee im Gaza-Krieg an.

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"2023 hat die Gewalt gegen Kinder in bewaffneten Konflikten extreme Ausmaße erreicht, mit einem schockierenden 21-prozentigen Anstieg schwerwiegender Verstöße", heißt es in dem Bericht, der am Donnerstag in New York vorgestellt werden soll. Demnach gab es vergangenes Jahr überprüfbar mindestens 30.705 solcher Verstöße gegen Kinder: 5301 Kinder wurden getötet, 6348 verletzt und 8655 für Kämpfe rekrutiert. Auch 4356 Entführungen und das Verwehren des Zugangs zu humanitärer Hilfe in 5205 Fällen wurden festgehalten.

"Wir haben noch nie so viele Verstöße gegen Kinder wie vergangenes Jahr nachgewiesen", sagte ein ranghoher UN-Vertreter. Dem Bericht zufolge waren Kinder im vergangenen Jahr Leidtragende einer Zunahme und Eskalation von Krisen, "die geprägt waren von einer vollständigen Missachtung von Kinderrechten, insbesondere dem natürlichen Recht auf Leben", heißt es in dem Bericht.

Der Gaza-Krieg, der durch den brutalen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde, sorgte dem Bericht zufolge für einen Anstieg schwerer Kinderrechts-Verletzungen um 155 Prozent. Laut UN-Recherchen wurden bei dem Hamas-Angriff 43 israelische Kinder in Israel und im Westjordanland getötet und 47 weitere von der Hamas oder anderen islamistischen Kämpfern verschleppt.

Der UN-Bericht führt außerdem 2141 im vergangenen Jahr im Gazastreifen getötete palästinensische Kinder auf, 2051 davon starben demnach in der Zeit zwischen dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober und dem 31. Dezember. Seit Kriegsbeginn wurden der UNO zudem mehr als 23.000 Fälle schwerer Kinderrechts-Verletzungen gemeldet - 19.887 gegen palästinensische und 3900 gegen israelische Kinder. Die Überprüfung all dieser Fälle werde lange Zeit dauern, sagte der UN-Vertreter.

Für das Krisenland Sudan führt der UN-Bericht für 2023 einen Anstieg der Gewalt gegen Kinder um "erschütternde 480 Prozent" im Vergleich zu 2022 auf.

Im Sudan liefern sich seit April 2023 die Armee von Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo einen blutigen Machtkampf. Der RSF-Miliz wird in dem UN-Bericht vorgeworfen, Kinder als Kämpfer rekrutiert zu haben. Auch die Vergewaltigung von Kindern und andere sexualisierte Gewalt gegen Minderjährige wird ihr zur Last gelegt.

Die russische Armee und mit ihr verbündete bewaffnete Gruppen macht die UN-Untersuchung dafür verantwortlich, vergangenes Jahr 80 Kinder in der Ukraine getötet und 339 weitere verletzt zu haben.

O.Valdez--RTC