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Studie: Wiederaufbau der Ukraine bietet viel Potenzial
Studie: Wiederaufbau der Ukraine bietet viel Potenzial / Foto: Sergei GAPON - AFP

Studie: Wiederaufbau der Ukraine bietet viel Potenzial

Der Wiederaufbau der Ukraine bietet einer Studie zufolge auch große Chancen für die dortige Wirtschaft. Der Wiederaufbau müsse mit einem grünen und digitalen Umbau einhergehen, erklärten das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) und die Bertelsmannstiftung am Mittwoch. Dann könne das Land einen "ökonomischen Entwicklungssprung" vollziehen und "technologisch fortgeschrittene Sektoren mit höherer Wertschöpfung" aufbauen.

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Die Forscher haben sechs Bereiche ausgemacht, in denen die Ukraine viel Potenzial biete: Erneuerbare Energien, seltene Rohstoffe, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Lebensmittelindustrie und IT. Voraussetzung für einen Erfolg des wirtschaftlichen Wiederaufbaus "sind allerdings institutionelle Reformen in den Bereichen Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung, die mit Industriepolitik sowie einer Strategie zur Anziehung ausländischer Direktinvestitionen kombiniert werden müssen", erklärte Olga Pindyuk, Ukraine-Expertin des wiiw.

Die Studie hebt den IT-Sektor der Ukraine als Positivbeispiel hervor. Dieser habe sich auch im Krieg als besonders widerstandsfähig erwiesen. "In den letzten zehn Jahren hat sich der IT-Bereich zu einem der dynamischsten Sektoren in der Ukraine entwickelt, mit solidem exportorientiertem Wachstum und einem Anteil von etwa vier Prozent an der gesamten Wertschöpfung im Jahr 2021", erklärte Pindyuk.

Der EU empfehlen die Experten, die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine eng zu begleiten und zu fördern. So sollte das Land frühzeitig in EU-Initiativen beim Außenhandel, der Klimapolitik, im Digitalbereich und der Infrastruktur einbezogen werden. "Vorübergehend gewährte Handelserleichterungen sollten dauerhaft gemacht werden", erklärten sie. Ein Negativbeispiel seien die "protektionistische Reflexe", wie sie derzeit etwa im Agrarsektor zu beobachten seien.

Die EU hatte im Zuge des russischen Angriffs und der Blockade der Schwarzmeerhäfen der Ukraine landwirtschaftliche Produkte aus dem Land von Einfuhrbeschränkungen befreit. Besonders in Polen und anderen östlichen EU-Staaten, aber auch etwa in Frankreich beklagten die Landwirte unfairen Wettbewerb. Zuletzt wurden deshalb wieder Beschränkungen für einige Produkte eingeführt.

M.Tran--RTC