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Kämpfe in sudanesischer Hauptstadt Khartum flammen wieder auf
Kämpfe in sudanesischer Hauptstadt Khartum flammen wieder auf / Foto: - - AFP/Archiv

Kämpfe in sudanesischer Hauptstadt Khartum flammen wieder auf

In der sudanesischen Hauptstadt Khartum sind die Kämpfe zwischen der Armee und der rivalisierenden RSF-Miliz wieder aufgeflammt. Die sudanesische Armee gehe seit Donnerstagmorgen mit Luftangriffen und Artillerie gegen Stellungen der RSF-Miliz vor, berichteten Augenzeugen und militärische Quellen. Die Armee habe bereits drei wichtige Nil-Brücken überquert, um die von der RSF-Miliz gehaltenen Teile der Stadt zurückzuerobern, hieß es. Dabei komme es zu "erbitterten Kämpfen".

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Am Vorabend war UN-Generalsekretär António Guterres noch mit dem sudanesischen Militärherrscher Abdel Fattah al-Burhan am Rande eines Diplomatentreffens in New York zusammengekommen und hatte sich besorgt über die Eskalation des Konflikts in dem nordafrikanischen Land geäußert. Dieser habe "nach wie vor verheerende Auswirkungen auf die sudanesische Zivilbevölkerung" und drohe auf die Region überzugreifen, sagte Guterres.

Seit dem Ausbruch des Kriegs im April 2023 hatte die Miliz von Mohammed Hamdan Daglo, dem früheren Stellvertreter des Militärmachthabers al-Burhan, die Armee aus großen Teilen der Hauptstadt vertrieben. Nach einer Offensive im vergangenen Februar eroberte die Armee die Stadt Omdurman zurück, die am gegenüberliegenden Nil-Ufer liegt.

Beide Seiten stehen in der Kritik, dicht besiedelte Wohngebiete unter Beschuss zu nehmen. Nach UN-Angaben wurden bereits zehntausende Menschen getötet, mehr als zehn Millionen Menschen sind auf der Flucht. Rund 25 Millionen Menschen - mehr als die Hälfte der Bevölkerung - hungern in Folge des Konflikts. Es handelt sich um eine der schwersten humanitären Krisen weltweit.

Unterdessen warnte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk vor "ethnisch motivierter Gewalt", falls die Stadt Al-Faschir in der westsudanesischen Region Darfur unter die Kontrolle der Miliz fallen sollte. "Die Kämpfe müssen sofort aufhören. Genug ist genug", sagte Türk.

"Aus bitteren Erfahrungen der Vergangenheit wissen wir, dass es ein hohes Risiko ethnisch motivierter Menschenrechtsverletzungen gibt, einschließlich Hinrichtungen und sexueller Gewalt durch die RSF und verbündete Milizen, falls Al-Faschir fällt", betonte Türk. Insbesondere die Menschen in den Lagern für Binnenflüchtlinge seien gefährdet.

Die RSF startete am vergangenen Wochenende nach monatelanger Belagerung einen Angriff auf die Stadt mit rund zwei Millionen Einwohnern. Die Region Darfur, die etwa so groß ist wie Frankreich und ein Viertel der sudanesischen Bevölkerung umfasst, ist von jahrelanger ethnischer Gewalt geprägt. Der heutige RSF-Anführer Daglo hatte früher die arabische Dschandschawid-Miliz angeführt, die für Gräueltaten an der Zivilbevölkerung verantwortlich gemacht wird.

Ch.P.Robertson--RTC