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Kreml begrüßt Aussagen Trumps zum Ukraine-Krieg
Kreml begrüßt Aussagen Trumps zum Ukraine-Krieg / Foto: Chris Delmas - AFP/Archiv

Kreml begrüßt Aussagen Trumps zum Ukraine-Krieg

Wenige Wochen vor der erneuten Amtseinführung Donald Trumps hat die russische Regierung Aussagen des designierten US-Präsidenten zum Ukraine-Krieg begrüßt. Trumps Kritik am Einsatz von US-Waffen auf russischem Territorium entspreche "vollständig unserer Position", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Unterdessen führte Russland einen massiven Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur aus und begründete dies mit dem Einsatz von ATACMS-Raketen durch die Ukraine zwei Tage zuvor.

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Trump hatte sich gegen den Einsatz von US-Waffen auf russischem Staatsgebiet ausgesprochen. Es sei "offensichtlich, dass Trump versteht, was die Eskalation der Situation bewirkt", sagte Peskow. Trumps Sicht der "Ursachen der Eskalation entspricht auch unserer", fügte er hinzu.

In einem am Donnerstag in der Zeitschrift "Time" veröffentlichten Interview hatte Trump sich "vehement" gegen den Einsatz weitreichender US-Raketen gegen Ziele in Russland ausgeprochen. "Wir eskalieren diesen Krieg nur und machen ihn noch schlimmer", argumentierte der ehemalige und künftige US-Präsident in dem bereits Ende November geführten Interview. Die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden hatte Kiew Mitte November grünes Licht für den Einsatz von Raketen des Typs ATACMS gegen Ziele in Russland gegeben.

Russland griff am Freitag erneut massiv die ukrainische Energieinfrastruktur an. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, Russland habe mehrere Hyperschallraketen vom Typ Kinschal, Marschflugkörper und Sprengstoffdrohnen auf die Ukraine abgefeuert. Insgesamt seien 94 ballistische Raketen und Marschflugkörper sowie fast 200 Drohnen abgefeuert worden. 81 Raketen wurden demnach abgefangen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf dem russischen Staatschef Wladimir Putin vor, "Millionen von Menschen zu terrorisieren". Im Onlinedienst X schrieb Selenskyj: "Das ist Putins 'Friedensplan' - alles zu zerstören." Der ukrainische Präsident forderte mehr westliche Luftabwehrsysteme und härtere Sanktionen gegen Moskau.

Der ukrainische Energieversorger DTEK gab verschärfte Einschränkungen bei der Stromversorgung bekannt. Die Angriffe hätten die Anlagen zentraler Wärmekraftwerke "schwer beschädigt", hieß es. Es handele sich um den "zwölften massiven Angriff auf den ukrainischen Energiesektor" in diesem Jahr. Behördenangaben zufolge war die halbe Region Ternipol im Westen der Ukraine ohne Strom.

Russland bestätigte "massive" Angriffe auf die Energieinfrastruktur der Ukraine. Dabei habe es sich um eine "Reaktion" auf den Einsatz weitreichender US-Waffen vom Typ ATACMS durch Kiew zwei Tage zuvor gehandelt, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram.

Seit fast drei Jahren greift Russland den ukrainischen Energiesektor mit Drohnen und Raketen an, insbesondere im Winter. Dies führt zu Stromausfällen und dazu, dass Millionen Ukrainer in Dunkelheit und Kälte sitzen.

Trump hatte bei einem Besuch in Paris am vergangenen Wochenende eine "unverzügliche Waffenruhe" im fast schon drei Jahre andauernden Ukraine-Krieg gefordert. Er sagte auch, dass die Ukraine "wahrscheinlich" mit weniger Hilfe aus Washington rechnen müsse.

Mit Blick auf Friedensgespräche stellte Kremlsprecher Peskow am Freitag fest, die "Vorbedingungen für Verhandlungen" seien noch nicht erfüllt. "Wir wollen keine Feuerpause, wir wollen Frieden, sobald unsere Bedingungen erfüllt und alle unsere Ziele erreicht sind", sagte Peskow.

Moskau fordert de facto eine Kapitulation der Ukraine, bevor Friedensverhandlungen aufgenommen werden: Russland fordert, dass die ukrainischen Streitkräfte die Waffen niederlegen, Kiew die fünf von Russland beanspruchten ukrainischen Regionen abtritt und auf einen Beitritt zur Nato verzichtet.

Kiew und seine europäischen Verbündeten befürchten, dass Trump die Ukraine zu weitreichenden Zugeständnissen zwingen könnte, die Putin einen geopolitischen und militärischen Sieg verschaffen würden.

A.Romano--RTC