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US-Vizepräsident Vance: Europa sollte nicht "Vasall" der USA sein
US-Vizepräsident Vance: Europa sollte nicht "Vasall" der USA sein / Foto: Eric Thayer - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

US-Vizepräsident Vance: Europa sollte nicht "Vasall" der USA sein

US-Vizepräsident JD Vance hat erneut europäische Staaten zu einer größeren Unabhängigkeit von den USA aufgefordert - und dabei angemerkt, Deutschlands Exportabhängigkeit könne für die Bundesrepublik zum Problem werden. "Es ist nicht gut für Europa, der permanente Sicherheitsvasall der Vereinigten Staaten zu sein", sagte Vance dem britischen Nachrichtenportal "UnHerd" am Montag.

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Er liebe Europa und die Menschen in Europa, sagte der Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump weiter und fügte hinzu: "Ich will nicht, dass die Europäer einfach nur immer das tun, was die Amerikaner ihnen sagen. Ich glaube nicht, dass das in ihrem Interesse ist und auch nicht in unserem."

Als Beispiel führte der US-Vize den Irak-Krieg an, den die USA mit Unterstützung Großbritanniens 2003 ohne eine UN-Mandat begonnen hatten. "Ich denke, dass viele europäische Nationen in Bezug auf unsere Invasion im Irak Recht hatten", sagte Vance zu "UnHerd". "Wenn die Europäer ein wenig unabhängiger und gewillter gewesen wären, sich dem entgegenzustellen, dann hätten wir die gesamte Welt vielleicht von dem strategischen Desaster der amerikanisch-angeführten Invasion des Irak bewahren können."

Angesichts der von US-Präsident Trump begonnenen Handelskonflikte und dem Zickzack-Kurs der Regierung in Bezug auf die Strafzölle versuchte Vance zu beruhigen. Trumps Politik "wird zu vielen guten Handelsbeziehungen mit Europa führen", sagte er. Dies könnte jedoch insbesondere für Deutschland schwieriger werden, da die Bundesrepublik "sehr abhängig von Exporten in die Vereinigten Staaten" sei.

Im Gegenzug lobte Vance Großbritannien. Es gebe "gute Chancen" auf ein "großartiges Abkommen, das im besten Interesse für beide Länder" sei, sagte er. Auch Großbritannien steht im Visier von Trumps Handelspolitik mit Importzöllen von über zehn Prozent.

Der britische Premierminister Keir Starmer hatte angekündigt, die Wirtschaft durch staatliche Interventionen zu schützen. Gleichzeitig versucht er, ein Handelsabkommen mit den USA zu erreichen. Der britische König Charles III. lud Trump zu einem zweiten Staatsbesuch ein. Vance betonte, die Beziehung zu London sei für Trump "sehr wichtig". "Der Präsident liebt das Vereinigte Königreich. Er bewundert und liebt den König."

Der US-Vizepräsident hatte in der EU mit seiner Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz im Februar für viel Schock und Empörung gesorgt. Er warf den europäischen Regierungen unter anderem vor, "Angst vor ihrer eigenen Bevölkerung" zu haben und diese deswegen zum Schweigen bringen zu wollen. In Bezug auf Deutschland hatte er eine politische Isolierung der AfD kritisiert.

W.Janssens--RTC