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Großer Preis von Miami: Fünf Kernpunkte für das Rennen
Großer Preis von Miami: Fünf Kernpunkte für das Rennen / Foto: CHANDAN KHANNA - POOL/SID

Großer Preis von Miami: Fünf Kernpunkte für das Rennen

Sergio Perez hat freie Fahrt, Max Verstappen sucht die Lücke - ein wildes Qualifying hat den Großen Preis von Miami (Sonntag, 21.30 Uhr MESZ/Sky) doch noch mit einiger Spannung aufgeladen. Es geht um die WM-Führung, doch auch abseits des Titelkampfes ist einiges zu beachten. Der SID fasst die wesentlichen Themen vor dem Rennen zusammen.

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ERINNERUNGEN AN DSCHIDDA

Sehr viele Autos zwischen Sergio Perez und Max Verstappen - wem das irgendwie bekannt vorkommt, der täuscht sich nicht. Vor sieben Wochen stand das Rennen in Saudi-Arabien unter ganz ähnlichen Vorzeichen, die Herausforderung für den Weltmeister war allerdings noch größer: Verstappen ging nach technischen Problemen im Qualifying von Rang 15 ins Rennen, Perez startete auch dort von der Pole Position. Damals war das Red-Bull-Duo zur Rennhälfte schon wieder vereint, ganz Ähnliches ist in Miami zu erwarten. Verstappen startet nach einem Fehler im Qualifying und Pech mit einer roten Flagge von Rang neun, allein die lange Gerade im letzten Streckenabschnitt wird ihm erlauben, durch das Feld zu rauschen. Eine weitere Erkenntnis aus Dschidda allerdings: Perez schaffte es dort souverän, Verstappen hinter sich zu halten. Ähnliches gelang ihm zuletzt in Baku, der Mexikaner darf selbstbewusst nach dem Sieg greifen. Mit diesem würde er die WM-Führung übernehmen.

KLEINLAUTE VERFOLGER

Fernando Alonso wollte gar nicht erst damit anfangen. "Ich glaube nicht, dass wir hier den Sieg anpeilen sollten", sagte der Aston-Martin-Pilot, Startplatz zwei sei dafür nicht genug. "Ich werde die Rückspiegel im Auge behalten müssen." Und ganz ähnlich sprach Carlos Sainz, Startplatz drei, über seine Pläne für den Sonntag. Den Sieg erwähnte der Ferrari-Pilot nicht, auch Sergio Perez war kein Thema. Es werde "kein einfaches Rennen", Ziel sei "ein gutes Ergebnis" - und wer sind dabei seine Gegner? "Fernando Alonso und Max Verstappen." Denn dass der Weltmeister sehr bald Druck machen wird, davon gehen beide aus.

MERCEDES VERZWEIFELT

Es ist gerade mal fünf Wochen her, da roch für Mercedes alles nach Frühling. Lewis Hamiltons zweiter Platz in Australien wirkte erleichternd, vielleicht war alles doch gar nicht so schlimm, zumindest eine Basis für stabile Ergebnisse schien vorhanden. In Miami ist jetzt alles anders, und schon vor dem Rennen sprach Motorsportchef Toto Wolff das auch deutlich aus. Der W14 sei "kein nettes Auto", "kein gutes Auto", er sei ein regelrechter "Mistkerl". Es gebe durchaus eine Basis, eine Konstante, die bestehe aber darin: "Wir verstehen dieses Auto nicht." Ein schmeichelhafter Startplatz sechs für George Russell, ein niederschmetternder Rang 13 für Lewis Hamilton - Miami scheint ein Rennen zu werden, das sie bei Mercedes schnell wieder vergessen wollen.

HÜLKENBERG HOFFT

Es gab gleich einige Momente, in denen so viel möglich schien für Nico Hülkenberg. Die erste schnelle Runde im Training war eindrucksvoll, auch im Qualifying zeigte er zunächst, was er rausholen kann aus dem Haas. In der entscheidenden Runde unterlief dem Deutschen aber ein Verbremser, daran waren vielleicht auch die kühlen Reifen schuld - auf seiner Einrollrunde blieb Hülkenberg im Verkehr stecken. Das Ergebnis sei "frustrierend und bitter", das Tempo des Haas macht dennoch Hoffnung. "Wir sind auf jeden Fall top-ten-fähig, es wird viel auf den Start ankommen", sagte er. Einen Kollegen hat er sehr weit vorne: Kevin Magnussen nutzte das Durcheinander für Startplatz vier.

REGEN UND ASPHALT

Es ist heiß und trocken in Miami, jeden Tag - ausgerechnet der Rennsonntag tanzt aber aus der Reihe. Der neue, ohnehin rutschige Asphalt wurde noch in der Nacht nach dem Qualifying von starkem Regen gespült, auch am Morgen könnte sich dieser fortsetzen, da waren sich die Meteorologen nicht sicher. Schon durch den nächtlichen Niederschlag sinkt das Griplevel aber noch einmal deutlich. Und ohnehin ist die Strecke ja "fies", auch ohne Regen fühle sie sich irgendwie nass an, sagte Perez. Ferrari-Teamchef Fred Vasseur erklärt die Schwierigkeit. Grip gebe es zwar, aber nicht überall: "Du musst hier auf der Ideallinie sein. Ansonsten ist es ein Albtraum."

Y.Schmitz--RTC