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Berichte: Lösung im Entschädigungsstreit um Olympia-Attentat in Sicht
Berichte: Lösung im Entschädigungsstreit um Olympia-Attentat in Sicht / Foto: Astrid VELLGUTH - AFP/Archiv

Berichte: Lösung im Entschädigungsstreit um Olympia-Attentat in Sicht

Im Streit um die Entschädigung für die Hinterbliebenen der israelischen Opfer des Münchner Olympia-Attentats von 1972 ist Medienberichten zufolge eine Lösung in Sicht. Deutschland sei bereit, den Hinterbliebenen der elf Getöteten insgesamt 28 Millionen Euro zu zahlen, berichtete der "Stern" am Dienstag. Auch die "Süddeutsche Zeitung" berichtete über eine Annäherung beider Seiten.

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In den vergangenen Wochen war der Konflikt über die Höhe der Entschädigungszahlungen eskaliert. Die Hinterbliebenen sagten schließlich ihre Teilnahme an der Gedenkfeier ab, die für den 5. September geplant ist.

Laut dem Bericht des "Stern" will nun der Bund mit mehr als 20 Millionen Euro den Großteil der Entschädigungssumme übernehmen. Der Freistaat Bayern und die Stadt München würden für den Rest des Betrags aufkommen. Bereits gezahlte Summen - laut "Stern" 4,6 Millionen Euro - werden demnach nicht auf die nun verhandelte Zahlung angerechnet. Die Hinterbliebenen müssen dem Kompromiss dem Magazin zufolge noch zustimmen. Es gehe aber nur noch um Details, hieß es demnach aus Regierungskreisen.

Die "Süddeutsche Zeitung" (Mittwochsausgabe) berichtete, die Hinterbliebenen hätten ihre finanziellen Forderungen deutlich reduziert. Diese lägen nunmehr bei knapp unter 30 Millionen Euro.

Berlin hatte den Angehörigen dem Bericht zufolge zunächst 5,4 Millionen Euro angeboten, was diese jedoch als "beleidigend" abgelehnt hätten. Sie begründen ihre Entschädigungsforderungen demnach mit den großen Pannen und Fehlern, die den deutschen Sicherheitsorganen vor und während des Anschlags 1972 unterliefen.

Deutsche Regierungskreise bestätigten der Zeitung, dass es weiter Gespräche und Verhandlungen gebe. "Das hat eine sehr hohe Priorität", sagte dem Bericht zufolge ein mit den Verhandlungen vertrauter Beamter.

Die Sprecherin der israelischen Hinterbliebenen, Ankie Spitzer, bestätigte der Zeitung ebenfalls "Gespräche auf höchster Ebene". Die deutsche Seite wolle "eine Blamage verhindern", sagte sie dem Blatt. "Wir haben sehr klar gemacht, was unser absolutes Minimum ist, nun muss die deutsche Seite eine abschließende Entscheidung treffen." Spitzer forderte "eine gerechte Kompensation". Sie werde es " Deutschland nicht erlauben, Bettler aus uns zu machen".

Vor 50 Jahren war ein palästinensisches Kommando in das Münchner Olympiagelände eingedrungen und hatte Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Bei der Geiselnahme und einer fehlgeschlagenen Befreiungsaktion starben elf israelische Sportler und ein deutscher Polizist.

D.Nelson--RTC