Baerbock lehnt nach Petersberg-Gesprächen Abstriche bei Klimazielen ab
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Abstriche bei den internationalen Zielen zum Kampf gegen den Klimawandel abgelehnt. Es sei trotz der schwierigen Lage weltweit "nicht richtig", den Schwerpunkt zunächst auf die Anpassung an den Klimawandel zu legen und CO2-Minderungsziele zu verschieben, sagte Baerbock zum Abschluss des Petersberger Klimadialogs am Dienstag in Berlin. Denn dann würden auch die Kosten für die Anpassung "ins Unermessliche wachsen".
Baerbock betonte, Deutschland werde jedenfalls "keinen Zentimeter von unseren Klimazielen abweichen - im Gegenteil wir werden noch schneller aussteigen." Die Bundesregierung stehe "felsenfest zum Ziel der Klimaneutralität bis 2045".
40 Länder hatten seit Sonntag am Petersberger Klimadialog im Auswärtigen Amt teilgenommen, um die nächste Weltklimakonferenz im November im ägyptischen Scharm el Scheich vorzubereiten. Ko-Gastgeber des Treffens in Berlin waren Deutschland und Ägypten. Ein zentrales Thema war dabei die finanzielle Unterstützung ärmere Länder bei der Anpassung an den Klimawandel.
Der ägyptische Außenminister Sameh Schukri sagte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Baerbock, es sei bei den Petersberg-Gespräche darum gegangen, "Bereiche der Annäherung und der möglichen Abweichung" bei Klimafragen zu lokalisieren, an denen in den kommenden Monaten weiter gearbeitet werden müsse. Ziel müsse es sein, die internationalen Klimaziele "am Leben zu erhalten" und gleichzeitig "niemanden zurückzulassen". Hierzu sei "eine ausgewogene Herangehensweise" nötig. Ein Scheitern der Klimakonferenz sei für sein Land "keine Option".
Konkrete Ergebnisse des Berliner Treffens verkündeten Baerbock und Schukri nicht. Diese sei "keine Vorbereitungskonferenz" mit neuen Zusagen für den Klima-Gipfel gewesen, sondern ein "Baustein, um Vertrauen zu schaffen", für die anstehenden Gespräche, sagte die deutsche Außenministerin.
G.Svensson--RTC