Ostausschuss der deutschen Wirtschaft steht hinter Sanktionen gegen Russland
Der Ostausschuss der deutschen Wirtschaft hat sich trotz Belastungen für den Handel hinter die wegen des Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängten Sanktionen gestellt. "Alle sind der Überzeugung, dass diese Sanktionen notwendig sind", sagte Michael Harms, Geschäftsführer des Verbandes, am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Wirtschaftliche Erwägungen müssten jetzt zurückstehen. Gleichzeitig müsse aus eigenem Interesse ein "gewisser Handel" mit Russland aufrecht erhalten werden.
Für mittelständische Unternehmen rechnet Harms mit "massiven" Auswirkungen. Allerdings werden nach Einschätzung des Ostausschusses nicht viele Unternehmen "existenziell" betroffen sein, sagte Harms. Im Schnitt liege der Handel mit Russland "über die Branchen hinweg" bei zwei bis vier Prozent. "Das ist bitter für viele Unternehmen, aber betrifft wirklich vor allem spezialisierte Mittelständler", sagte Harms. Diesen sollte dann auch "gezielt" geholfen werden, forderte er.
Eine große Herausforderung bleibe die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas. "Da ist gar nicht die Energieversorgung das große Thema, sondern vor allem Wärmeprozesse in der Industrie und die Heizung", sagte Harms. Es habe bereits vor der Eskalation den Beschluss gegeben, sich unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu machen. Dieser Prozess sei durch den Krieg "massiv beschleunigt" worden.
F.Maes--RTC