Vergleichsportal: Strom und Gas im ersten Quartal 2022 so teuer wie nie
Verbraucher haben für Strom und Gas im ersten Quartal 2022 laut einer Erhebung des Vergleichsportals Check24 so viel gezahlt wie niemals zuvor. "Durch den Russland-Ukraine-Krieg sind auch weitere Preissteigerungen nicht auszuschließen", erklärte der Geschäftsführer für den Energiebereich bei Check24, Steffen Suttner, am Mittwoch. Demnach stiegen die Gaskosten für einen Musterhaushalt im Vergleich zu Dezember 2021 um 62 Prozent, die Stromkosten legten um 23 Prozent zu.
Betrug die Gasrechnung eines Musterhaushalts mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas pro Jahr im Dezember noch 2036 Euro, so waren es im März bei einem neuen Vertragsabschluss bereits 3305 Euro. Die Gaspreise an der europäischen Gasbörse stiegen demnach allein zwischen Februar und März von 82 Euro pro Megawattstunde auf 158 Euro - ein Plus von 93 Prozent.
"Verbraucher*innen haben diesen Winter eine bislang einzigartige Welle an Gaspreiserhöhungen erlebt", erklärte Suttner. Versorger hätten teilweise mehrfach die Preise erhöht. Grund dafür seien auch die hohen Einkaufspreise an den Gasbörsen.
Auch bei den Stromkosten musste der den Berechnungen zugrunde liegende Musterhaushalt deutlich tiefer in die Tasche greifen: Im März kosteten 5000 Kilowattstunden Strom für Endverbraucher durchschnittlich 2098 Euro. Im Dezember 2021 lag der Preis noch bei 1704 Euro, ein Plus von 23 Prozent.
Auch hier machten sich laut Check24 die hohen Preise an den internationalen Märkten bemerkbar: Kostete eine Megawattstunde Strom im Februar noch 123 Euro, so waren es im März bereits 283 Euro. Die Einkaufspreise stiegen somit um 130 Prozent.
Energieexperte Suttner warnte vor weiteren Preiserhöhungen. "Die hohen Energiepreise im Großhandel werden erst mit etwas Verzögerung vollumfänglich bei privaten Strom- und Gaskunden ankommen", erklärte er.
Die Energieversorger vertrieben derzeit teilweise noch Energie, die zu günstigeren Konditionen vor Ausbruch der Krise gekauft worden war. Wenn diese Energiemengen verbraucht seien, müssten die Versorger zu den aktuellen Preisen an den Energiebörsen einkaufen. "Dann werden sich auch die Preise für ihre Kunden weiter erhöhen", prognostizierte Suttner.
D.Nielsen--RTC