Sprecher: Von der Leyen plant "im Moment" keine Teilnahme an Mercosur-Gipfel
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen plant "im Moment" keine Teilnahme am Gipfel der südamerikanischen Mercosur-Staaten an diesem Freitag. Das sagte die neue EU-Kommissionssprecherin Paula Pinho am Montag in Brüssel. Die Gespräche auf technischer Ebene hielten an, fügte der für Handel zuständige Sprecher Olof Gill hinzu.
Zuvor hatte es in Brüssel geheißen, von der Leyen könnte zu dem Gipfel in Uruguays Hauptstadt Montevideo reisen und dort im Namen der Europäischen Union das lange geplante Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Ländern paraphieren, also vorläufig unterzeichnen.
Gill sagte dazu, die Chefunterhändler von EU und Mercosur hätten vergangene Woche "konstruktive Fortschritte" erzielt. "Wie bei allen Handelsgesprächen geht Substanz aber vor Geschwindigkeit", betonte er.
Das Abkommen soll eine der weltweit größten Freihandelszonen mit über 715 Millionen Einwohnern schaffen. Neben Uruguay sollen auf südamerikanischer Seite auch Argentinien, Brasilien und Paraguay dazu gehören.
Die Bundesregierung und große Teile der deutschen Wirtschaft sind für den Abschluss. Frankreich und Polen sind dagegen. Beide Länder fürchten Konkurrenz für heimische Landwirte, unter anderem durch günstigeres Geflügel- und Rindfleisch aus Südamerika.
Die Gespräche über das Abkommen dauern bereits seit 25 Jahren. Kritiker führen neben Bedenken der Landwirte auch die fortschreitende Abholzung des Regenwaldes im Amazonas an.
Jensen--RTC