

Gewinn von BMW sinkt 2024 um mehr als ein Drittel - Schwache Nachfrage in China
Der Autobauer BMW hat im vergangenen Jahr einen heftigen Gewinneinbruch verzeichnet: Unter dem Strich standen 7,68 Milliarden Euro, das waren 36,9 Prozent weniger als im Vorjahr, wie BMW in München am Freitag mitteilte. Grund war vor allem eine "gedämpfte Nachfrage in China".
Zudem schlugen die Folgen eines Rückrufs zu Buche: BMW hatte im September wegen Problemen am Bremssystem weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen oder deren Auslieferung gestoppt. In der Folge passte der Autobauer seine Gewinnprognose für 2024 bereits an und erklärte, das Ergebnis vor Steuern werde deutlich zurückgehen.
Der Absatz sank um vier Prozent im Vorjahresvergleich, der Umsatz um 8,4 Prozent auf 142,4 Milliarden Euro, wie BMW am Freitag weiter mitteilte. In China ging der Umsatz um 13,4 Prozent zurück.
BMW-Chef Oliver Zipse gab sich aber zuversichtlich: "2025 rechnen wir wieder mit steigenden Absatzzahlen", sagte er laut Redemanuskript. Der Gewinn vor Steuern soll laut Unternehmen auf dem Niveau von 2024 liegen.
Als mögliche "Belastungen" für die Lieferkette nannte BMW unter anderem die "weiterhin herausfordernde Situation in China" und Zollerhöhungen. Finanzvorstand Walter Mertl bezifferte die Auswirkungen der am 12. März in Kraft getretenen US-Zölle auf Stahl und Aluminium "auf etwa einen Prozentpunkt" der operativen Marge im Autobereich. Daher erwarte BMW hier 2025 eine Marge zwischen fünf und sieben Prozent. 2024 lag sie bei 6,3 Prozent, im Jahr 2023 waren es fast zehn Prozent gewesen.
In der Nacht zu Mittwoch waren US-Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten. Überdies hat US-Präsident Donald Trump auch Aufschläge von 25 Prozent auf Autoimporte aus Mexiko verhängt, die er aber bis zum 2. April aufschob. Diese dürften auch BMW treffen: Der Autobauer besitzt eine Fabrik in Mexiko.
Ähnliche US-Zölle drohen auch Auto-Importen aus der EU. Zwar hat BMW eine Fabrik in Spartanburg im US-Bundesstaat South Carolina, doch die Hälfte der in den USA verkauften Wagen des Unternehmens werden aus dem Ausland in die USA geliefert.
BMW-Chef Zipse sprach jedoch von einem "entscheidenden strategischen Vorteil" des Konzerns: "Nur sehr wenige Automobilhersteller haben eine so umfassende Präsenz in allen relevanten Wirtschaftsräumen wie wir – sei es im Vertrieb, bei Forschung und Entwicklung, Produktion sowie mit unserem Lieferantennetzwerk."
E.Reyes--RTC