30 Jahre Haft für Angriff auf Ehemann von US-Demokratin Pelosi
Wegen des brutalen Angriffs auf den Ehemann der US-Politikerin Nancy Pelosi ist der Täter am Freitag zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Justiz in Kalifornien verkündete das Strafmaß gegen den Kanadier David DePape, der im November 2023 der Körperverletzung von Paul Pelosi und der versuchten Entführung von Nancy Pelosi schuldig gesprochen worden war. Der Angriff hatte schockierte Reaktionen in der US-Öffentlichkeit ausgelöst.
Im Oktober 2022 war der illegal in den USA lebende DePape in das Haus der damaligen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses im kalifornischen San Francisco eingedrungen. Der Anhänger rechtsextremer Verschwörungstheorien hatte es auf die Spitzenpolitikerin abgesehen, die sich zu dem Zeitpunkt aber in der Hauptstadt Washington aufhielt.
Als von Paul Pelosi alarmierte Polizisten eintrafen, schlug der Angreifer dem damals 82-Jährigen mit einem Hammer auf den Kopf und fügte ihm einen Schädelbruch zu. Der Angriff wurde von der Körperkamera eines Polizisten aufgezeichnet. Paul Pelosi überlebte den Angriff, verbrachte danach aber eine Woche im Krankenhaus.
Die Staatsanwaltschaft hatte das Gericht in San Francisco aufgefordert, den Täter zu 40 Jahren Haft zu verurteilen. Vor der Verkündung des Strafmaßes richtete Nancy Pelosi ein Schreiben an den Richter, indem sie diesen aufforderte, eine "sehr lange" Haft zu verhängen.
Der Angriff habe "verheerende Folgen für drei Generationen unserer Familie" gehabt, schrieb sie. Bis heute werde ihr Zuhause von den Erinnerungen an das Verbrechen heimgesucht. In einer Mitteilung ihres Büros wurde der "unglaubliche Mut" ihres Ehemanns hervorgehoben, der es ihm ermöglicht habe, den Angriff zu überleben und in dem Fall auch auszusagen.
Die Attacke kurz vor den Kongress-Zwischenwahlen vom November 2022 führte in Washington schnell zu politischen Debatten. Die von rechten Kreisen wegen ihrer linksliberalen Haltung angefeindete Demokratin Nancy Pelosi war damals als Repräsentantenhaus-Vorsitzende eine der mächtigsten Politikerinnen der USA und hatte das dritthöchste Staatsamt inne.
Einige Vertreter der Republikanischen Partei hatten sich damals über den Vorfall lustig gemacht und Vermutungen darüber angestellt, weshalb sich wohl nachts ein fremder Mann in Pelosis Haus aufgehalten habe.
J.Gustafsson--RTC